Gestufter Dialog
Gestufter Dialog
Die SQR-BW hat den Auftrag, durch ihre Arbeit einen Beitrag zur Sicherung und kontinuierlichen Verbesserung der Qualität im Rettungsdienst von Baden-Württemberg zu leisten. Um die rechnerisch ermittelten Ergebnisse der Qualitätsindikatoren bewerten zu können und Qualitätsmängel letztendlich als solche zu erkennen, muss auffälligen Ergebnissen nachgegangen werden. Die Einschätzung und Betrachtung der Ergebnisse im Kontext der Gegebenheiten vor Ort, der Datenerhebung sowie der Original-Dokumentation ist für deren Bewertung essenziell. Hierzu führt die SQR-BW im Auftrag des baden-württembergischen Landesausschusses für den Rettungsdienst den Gestuften Dialog durch. In diesem Verfahren sollen Erkenntnisse über die Ursachen für auffällige Ergebnisse gewonnen werden sowie – unter Einbindung von Fachexpertinnen und Fachexperten – gezielte Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung eingeleitet werden.
Die Rechenregeln und Bewertungsrichtlinien der Qualitätsindikatoren im Gestuften Dialog werden jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst. Aus dem Verfahren gewonnene Erkenntnisse fließen regelmäßig in die Evaluation der Indikatoren und in die Berichterstattung auf Landesebene ein.
Für das Datenjahr 2023 werden neben der Vollzähligkeit folgende Indikatoren in den Gestuften Dialog einbezogen:
- 3-1 Erstbearbeitungszeit in der Leitstelle
- 3-2 Ausrückzeit
- 3-4 Gesprächsannahmezeit bei Rettungsdiensteinsätzen
- 5-2 Standardmonitoring bei Notfallpatientinnen/Notfallpatienten
- 6-1-1 Primärer Transport akuter ST-Hebungsinfarkt: Klinik mit PCI
- 6-1-2 Primärer Transport Polytrauma/Schwerverletzte: regionales/überregionales Traumazentrum
- 6-1-4 Primärer Transport akutes zentral-neurologisches Defizit: Klinik mit Schlaganfalleinheit
- 7-3 Schmerzreduktion
Detaillierte Informationen zu Auslösung, Ablauf und Abschluss des Gestuften Dialogs finden Sie in unserer Infothek unter "Ergänzende Dokumente".
Die Vorjahresergebnisse sowie ggf. die Ergebnisse weiterer Qualitätsindikatoren werden bei der Entscheidung über die Anforderung und bei der Bewertung von Stellungnahmen berücksichtigt. Ergänzend hierzu werden für die Indikatoren Standardmonitoring bei Notfallpatientinnen/Notfallpatienten und Blutzuckermessung bei Bewusstseinsstörung seit 2019 und für die Indikatoren zum geeigneten Transportziel bei Schwerverletzten/Polytrauma und akutem zentral-neurologischem Defizit seit 2023 Erkenntnisse aus den Gestuften Dialogen der Vorjahre bei der Anforderung von Stellungnahmen rechnerisch berücksichtigt.
Der Abschluss des Gestuften Dialogs für das Datenjahr 2023 wird voraussichtlich Ende 2024 erfolgen. Die abschließende Darstellung und Bewertung der Ergebnisse geschieht im Qualitätsbericht des Folgejahres.
Mitglieder der Fachgruppe Notarzt, die in die Abwicklung des Gestuften Dialogs eingebunden sind:
Dr. med. Steffen Grünling
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Diakonie-Klinikum
Schwäbisch Hall
Oberfeldarzt PD Dr. med. Björn Hossfeld
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie
Bundeswehrkrankenhaus
Ulm
Dr. med. Albrecht Henn-Beilharz
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Katharinenhospital
Stuttgart
Dr. med. Frank Koberne
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Regierungspräsidium (ÄLRD RP)
Freiburg
Prof. Dr. med. Erik Popp
Klinik für Anästhesiologie
Sektion Notfallmedizin
Universitätsklinikum
Heidelberg
Dr. med. Christoph Wihler
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Katharinenhospital
Stuttgart
Anmerkung: Zunächst wird der Gestufte Dialog mit notärztlichen Indikatoren begonnen. Der weitere Ausbau folgt sukzessive, auch für nicht-ärztliche bzw. nicht-medizinische Indikatoren. In diesem Zusammenhang werden weitere Fachgruppenmitglieder einbezogen.